AUFSTEIGER DES JAHRES

Hotel Deimann, Schmallenberg

Der Sprung von Platz zwölf auf Platz sieben bei den Spa- und Health Resorts sicherte dem familiengeführten Hotel aus dem sauerländischen Schmallenberg den Preis für den »Aufsteiger des Jahres«. Es ist ein Haus mit langer Historie: Schon 1883 im Herrenhaus eines Gutshofs als »Hotel zum Wilzenberg« eröffnet, ist es seit mehr als 100 Jahren im Besitz der Familie Deimann. Mittlerweile vier Deimann-Generationen haben das Hotel mit seinen rund 240 Betten in 114 Zimmern kontinuierlich zum führenden Urlaubs- und Wellnessresort der Gegend und zum einzigen Fünf-Sterne-Hotel im Sauerland entwickelt. Im Jahr 2017 feierte man in Schmallenberg 100 Jahre Hotel Deimann. Der umfangreiche Bade- und Spa-Bereich des Hauses bietet vier Schwimmbäder im Innen- und Außenbereich (eines davon der neue adults-only Infinitypool), unterschiedlichste Saunen mit Ruhezonen, einen Schieferstollen, ein Gradierwerk und einen Private Spa. Golfern steht eine 27-Loch-Anlage zur Verfügung. Zur Parkanlage des Hauses gesellt sich eine eigene Wanderhütte. Die Gäste können im Pensionsrestaurant, in einem À-la-carte-Restaurant oder im Gourmetrestaurant Hofstube Deimann speisen. Dem Chef Felix Weber kann man dabei in der offenen Küche bei der Arbeit zusehen. Der gebürtige Sauerländer arbeitet seit 2016 in der Hofstube. In diesem Jahr hat ihn der Guide Michelin schon zum siebten Mal in Folge mit einem Stern ausgezeichnet.

»Wir sind eben kein Standardprodukt«
Andreas Deimann
Inhaber Hotel Deimann
Seit mehr als 100 Jahren wird das Hotel Deimann als Familienunternehmen geführt. Der Mehrheitsgesellschafter Andreas Deimann über das Selbstverständnis des Hauses, die neue Hardware im Wellnessbereich und eine eigene Fortbildungsakademie für die Mitarbeiter.

Herr Deimann, woran liegt es, dass Ihr Hotel im »Die 101 besten Hotels Deutschlands«-Ranking diesen Sprung nach vorn gemacht hat?
Das können diejenigen, die uns beurteilt haben, sicher besser einschätzen als wir selbst. Wir machen einfach unseren Job und haben auch vorher schon versucht, ihn so gut wie möglich zu machen.

Gibt es denn in der Hardware Veränderungen, an denen man das festmachen könnte?
Da haben wir tatsächlich viel gemacht. Wir stellen gerade unseren neuen Adults-Spa-Bereich mit Ruhezonen, Saunalandschaft und InfinityPool fertig, einen Teil konnten wir schon eröffnen. Wir haben den Bereich auch personell aufgewertet und eine neue Führungscrew installiert, die aus dem Hause kommt.

Sie hatten ohnehin schon ein sehr umfangreiches Wellnessangebot. Haben Sie überwiegend umgebaut oder draufgesattelt?
Beides. Und der neue Adults-Spa vergrößert den Wellnessbereich sicher noch mal um rund 40 Prozent. Wir haben jetzt deutlich mehr als 5.000 Quadratmeter. Wir werden künftig auch zwei verschiedene Saunalandschaften haben.

Sie trennen in Sachen Wellness also Ihre Zielgruppen?
Wenn die Kinder ins Schwimmbecken springen und die Ruhebereiche direkt daneben liegen, fühlen sich die ruhesuchenden Gäste schnell gestört. Wir wollen das besser voneinander trennen, weil uns beide Zielgruppen wichtig sind. Wir haben sehr viele Stammgäste, die seit Jahren und auch mit drei oder vier Generationen zu uns kommen.

Sie planen eine Fortbildungsakademie für Ihre Mitarbeiter. Was steckt dahinter? Haben Sie denn auch während der Pandemie Mitarbeiter verloren?
Wegen der Pandemie haben wir kaum Mitarbeitende verloren. Wir haben versucht, die Verbindungen bestmöglich zu halten, das Kurzarbeitergeld haben wir aufgestockt und in Härtefällen individuelle Unterstützung angeboten. Der Akademiegedanke ist schon vor der Pandemie entstanden. Da gab es bereits einen Mangel. Außerdem kommen immer mehr unqualifizierte Kräfte zu uns. Uns ist es sehr wichtig, diese Mitarbeiter auch qualifizieren zu können für das, was sie bei uns tun sollen. Training on the Job ist grundsätzlich gut, aber es braucht eben auch Grundlagen, die oft nicht vorhanden sind.

Sie sind seit mehr als 100 Jahren ein Familienunternehmen. Gab es Überlegungen, sich einer Kette anzuschließen?
Das war für uns eigentlich nie eine Option. Wir sind aber Mitglied in verschiedenen Kooperationen, zum Beispiel bei Fair Job Hotels und Pearls by Romantik, auch in lokalen Kooperationen. Am Ende aber haben wir uns immer als individuelles, familiengeführtes Hotel gesehen. Wir sind eben kein Standardprodukt, und das wollen wir auch bleiben.