Telegraphenamt Berlin
Das Telegraphenamt hat es erstmals ins Ranking geschafft und ist damit »Newcomer des Jahres«. Das Ende 2022 nach zehnjähriger Umbauzeit eröffnete Haus atmet Historie im besten Sinne: Es ist in einem von 1910 bis 1916 erbauten, denkmalgeschützten Gebäude direkt am Monbijoupark untergebracht, das lange tatsächlich das Telegraphenamt war. Über ein rund 400 Kilometer langes, unterirdisches Rohrpostnetz verschickte man von hier aus Nachrichten durch die Stadt. Die lange Umbauzeit lag vor allem an den hohen Auflagen, die der Denkmalschutz vorgab. Die ganze Arbeit hat sich der bekannte Berliner Gastronom Roland Mary angetan, der das Kult-Restaurant Borchardt führt und auch Betreiber des neuen Hotels ist. Die Gäste nächtigen in 97 Zimmern, Maisonetten und Suiten. Ihnen bietet sich ein gelungenes Zusammenspiel von Stahl, fein bearbeitetem Holz, perfektem Licht, außergewöhnlichen Deckenhöhen und Dreifachfenstern, die den Lärm der Stadt dämmen. Die Kulinarik im Restaurant Root ist exzellent und trägt die Handschrift von Roland Mary. Auch die angrenzende Bar kann sich sehen lassen. Das Telegraphenamt wäre sicher ebenso in London, Paris oder New York erfolgreich, weil es für ein Stadthotel die richtigen Zutaten mitbringt.
Herr Dr. Harisch, der Lanserhof auf Sylt hatte einen schwierigen Start, es gab immer wieder Verzögerungen. Sind Sie ein Jahr nach der Eröffnung mit der Geschäftsentwicklung zufrieden?
Wir sind sehr zufrieden. Und wir sind dankbar, auf Sylt sein zu dürfen.
Mussten Sie irgendwo nachjustieren?
Im operativen Betrieb gehört ein ständiges Anpassen an die sich ändernden Anforderungen zum Alltag. Das ist bei allen Häusern vergleichbar.
Wie sieht Ihre Gästestruktur aus? Gibt es da eine Internationalität?
Ja, wir freuen uns über Gäste aus verschiedenen Nationen. Besonders der hohe Anteil an Gästen aus den USA hat uns positiv überrascht.
Im März haben Sie bei einem Tag der offenen Tür den Lanserhof auch einen Tag lang für die Einheimischen geöffnet. Wie war die Resonanz?
Sie war großartig, und zwar auf beiden Seiten. Einerseits bei den Besuchern–es waren mehr als 1.000 da–und andererseits bei unserem wunderbaren Team.
Wie sehen Sie das Thema Last Generation auf Sylt und wie gehen Sie und Ihre Gäste damit um?
Umwelt und Naturschutz sind mit die wichtigsten Themen für unsere Gesellschaft. Ich hoffe, die Initiative konzentriert sich in Zukunft darauf, respektiert den Rechtsstaat und bewegt sich innerhalb der gesetzlichen Grenzen.
Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus? Sie sprachen vergangenes Jahr von einem Projekt im Mittelmeerraum, Anfang des Jahres auch von einer exklusiven Rehaklinik in Hamburg.
Wir konzentrieren uns aktuell auf die bestehenden Standorte und beobachten sehr genau die wirtschaftliche Gesamtlage. Im aktuellen Umfeld von Inflation, hohen Zinsen, dem schrecklichen Krieg in der Ukraine verhalten wir uns abwartend.
Im März haben Sie für den Lanserhof den »Mipim Award« in der Kategorie »Bestes Hotel-, Tourismusund Freizeitprojekt« erhalten. Der Preis gilt als der »Oscar« der Immobilienbranche. Was bedeutet er Ihnen?
Das ist eine große Ehre für uns. Wir fühlen uns bestätigt, die hohe Investition in Kauf genommen zu haben. Unser »Bau«-Team mit den Ingenieuren Stefan Huber und Süleymann Karakaya hat sehr gut mit unserem Architekten Christoph Ingenhoven und seinen Mitarbeitern zusammengearbeitet. Aufbauend auf der Planung von Christoph Ingenhoven ist, wie wir glauben, ein einzigartiges und nachhaltiges Bauwerk entstanden.