Nordeuropa als Benchmark für nachhaltige und zukunftsweisende Entwicklungen
Mario Maxeiner verantwortet als Managing Director der Intercontinental Hotels Group PLC, kurz IHG, den nordeuropäischen Raum – doch er verfügt auch über vielfältige globale Erfahrungen. Ein Einblick in aktuelle Herausforderungen und die Zukunft der Hotelgruppe.
Herr Maxeiner, mit fünf Kollektionen, 19 Hotelmarken und mehr als 6.000 Reisezielen weltweit deckt IHG die Bedürfnisse nahezu jeder Zielgruppe ab. Welche hiervon ist in Ihren Augen die herausforderndste?
Die IHG hat ein breites Portfolio, von Regent und Six Senses im oberen Luxussegment bis hin zu Marken im mittleren Preissegment wie Holiday Inn Express und Garner. Ein wichtiger Bereich, der sich für uns und unsere Gäste zuletzt maßgeblich weiterentwickelt hat, ist unser Luxus- und Lifestyle-Angebot. Dank der Übernahmen und Neueinführungen der letzten Jahre haben wir sechs neue Marken in diesem Segment. Wir möchten unsere Gäste über diese Marken und die Erlebnisse, die sie bieten, informieren. Gleichzeitig möchten wir vermitteln, warum man für eine bestimmte Art von Aufenthalt beispielsweise ein Intercontinental-Hotel wählen sollte, für eine andere aber besser ein Haus der Vignette Collection oder Kimpton.
Und in welcher IHG-Kollektion sehen Sie die größten Potenziale?
Ich könnte mich nicht auf eine Kollektion beschränken – jede unserer Marken reagiert auf unterschiedliche Bedürfnisse unterschiedlicher Gäste und Eigentümer. Wir haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, die das Wachstum vorantreiben. Dazu gehören die verbesserte Qualität unserer bestehenden Hotels durch neue Designs, Food-and-Beverage-Konzepte und Renovierungen sowie die Diversifizierung unseres Markenportfolios durch den Ausbau unseres Essentials- und Suitenangebots. Weiter liegt der Fokus unter anderem auf der Umgestaltung unserer Luxus- und Lifestyle-Kapazitäten sowie der Bereitstellung einer größeren Auswahl an Resortstandorten und All-inclusive Konzepten.
Sie verantworten in Ihrer Position als Managing Director den Bereich Nordeuropa und die dortige nachhaltige Entwicklung der IHG. In welchem Land wird die Hotelleriebranche aktuell am stärksten zukunftsweisend gestaltet?
Die Hotelleriebranche in Nordeuropa – insbesondere in Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark und den Niederlanden – ist führend bei zukunftsweisenden und nachhaltigen Entwicklungen. Sie setzt auf Umweltschutz, Energieeffizienz, soziale Verantwortung und digitale Innovationen. Wir lassen uns aber auch von anderen IHG-Märkten inspirieren. In Großbritannien zum Beispiel arbeiten wir mit innovativen Partnern zusammen, mit denen wir gerade unser erstes klimaneutrales Hotel unter der Marke Voco Hotels im Exeter Science Park umsetzen.
Als weltweit agierende Gruppe möchten Sie den Gästen an allen Standorten ein definiertes hohes Serviceniveau bieten. Wie meistern Sie die Aufgabe der übergreifenden Sicherstellung Ihrer eigenen Maßstäbe?
Wir haben mehr als 6.000 Hotels auf der ganzen Welt und wissen, dass wir nur dann dauerhaft erfolgreich bleiben, wenn wir uns bei allem, was wir tun, in die Lage unserer Gäste, Firmenkunden und Eigentümer versetzen. So schaffen Mario Maxeiner IHG Managing Director Northern Europe wir einen unvergleichlichen Service und maßgeschneiderte Erlebnisse in unseren Hotels sowie attraktive Investitionsmöglichkeiten mit starken Renditen für unsere Eigentümer. Dafür kreieren wir markenspezifische Produkt- und Servicestandards, die in den jeweiligen Hotels umgesetzt, aber auch immer wieder von uns geprüft werden.
Wie schaffen Sie es, bei den Mitarbeitern – auch kulturell übergreifend – die Werte der IHG zu verinnerlichen?
Unser Ziel ist es, wahre Gastfreundschaft zu bieten. Sie prägt unsere Kultur, erweckt unsere Marken zum Leben und steht für die Verpflichtung, jeden Tag etwas für unsere Mitarbeiter, Gäste und Gemeinschaften zu bewirken sowie die Welt um uns herum zu schützen. Das macht jedes IHG-Hotel so besonders. Aus diesem Grund haben wir unser »Journey to Tomorrow«- Versprechen initiiert. Mit diesem Mehrjahresprogramm möchten wir positive Veränderungen bei den Menschen, dem Planeten und den weltweiten Gemeinschaften herbeiführen.
Ihre IHG-Laufbahn begann in Shanghai, China. Doch auch in den USA sammelten Sie bereits berufliche Erfahrung. Gibt es Dinge, die die europäische Hotellandschaft noch von denen auf anderen Kontinenten lernen kann?
Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich in meiner Karriere überall auf der Welt arbeiten konnte. Ich denke, aus dieser Erfahrung nehme ich allgemein am meisten Gastfreundschaft mit. Es geht um menschliche Beziehungen, egal wo auf der Welt man sich befindet. Von den USA können wir lernen, wie wir unsere Größe nutzen können, um für die Eigentümer etwas zu bewirken. In China bewundere ich das Wachstumstempo und die Digitalisierung. Hier in Europa lernen wir immer mehr über nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Wachstum. Es gibt immer etwas Neues, das man lernen kann, um seine Ziele besser zu erreichen.